Präventionsprojekt des Zonta Club Leverkusen und der Sekundarschule Leverkusen
Soziale und kommunikative Kompetenzen ausbauen, um Konflikte in einer gleichberechtigten Partnerschaft gewaltfrei zu lösen. Das ist das Ziel des Programms „Soziale Kompetenzen und Gewaltprävention", an dem die Schüler*innen der Stufe 10 der Sekundarschule Leverkusen am 24. und 25. November 2022 teilgenommen haben.
Das Projekt wurde durch den Zonta Club Leverkusen initiiert und mit einem Zuschuss der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen finanziert. Das Trainingskonzept wurde gemeinsam mit dem Netzwerk Rheinland und der Sekundarschule Leverkusen entwickelt.
Dass solche Präventionsprogramme nötig sind, zeigt ein Blick auf die Statistik. Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist jede 3. Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Besonders häusliche Gewalt hat in Zeiten der Corona-Pandemie zugenommen. Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2020 insgesamt 148.031 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt, wobei die Dunkelziffer noch viel höher geschätzt wird. In vier von fünf Fällen sind Frauen betroffen, doch auch tausende Männer erleiden körperliche und psychische Gewalt.
„Wir sehen uns in der sozialen Verantwortung, gemeinsam mit der Sekundarschule Leverkusen durch Präventionsmaßnahmen speziell Jugendliche in Leverkusen für das Thema zu sensibilisieren und nötige Kompetenzen zu vermitteln", betont Zonta Präsidentin Dr. Ulrike Hoehne-Hückstädt die Bedeutung des Projekts. Durch das Training lernen die Mädchen und Jungen, wie sie besser kommunizieren und Konflikte gemeinsam lösen können. „Wir erleben in unserem Schulalltag häufig, dass Jugendliche sehr emotionsgeladen agieren und reagieren, sich gegenseitig nicht richtig zuhören und sich schwertun, die Perspektive des anderen einzunehmen. Dadurch kommt es zu Missverständnissen und Konflikten. Durch das Programm werden soziale und kommunikative Kompetenzen entwickelt, die für die Jugendlichen nicht nur in ihren ersten partnerschaftlichen Beziehungen hilfreich sind, sondern die insgesamt das Miteinander in der Schule verbessern und für den weiteren Lebensweg der jungen Menschen sehr wichtig sind", erklärt Schulleiterin Carola Becker.
Alle drei 10er-Klassen haben an einem zweitätigen Workshop teilgenommen, welcher im Kern das Training von gewaltfreier Kommunikation und Deeskalationsstrategien in Konfliktsituationen hat. Dies beinhaltet u.a. das Setzen von Grenzen, die gewalttätiges Verhalten verhindern, bzw. das Akzeptieren von solchen und das Erfahren sinnvoller Handlungsoptionen. Begleitet wurde das Projekt von den Klassenlehrer:innen sowie der Schulsozialpädagogin, welche im Sinne der Nachhaltigkeit Projektinhalte mit den Klassen wieder aufgreifen werden.