Ist das (noch) Liebe? - Präventionsprojekt gegen Gewalt in Teenager-Beziehungen des Zonta Clubs Leverkusen und der Sekundarschule Leverkusen
Die 85 Schüler*innen der Jahrgangstufe 9 der Sekundarschule Leverkusen werden am 13., 14. Und 20. März an Workshops zum Thema „Ist das (noch) Liebe? - Gewalt in Teenager-Beziehungen" teilnehmen. Finanziert wird das Präventionsprojekt vom Zonta Club Leverkusen. Der Workshop „Ist das (noch) Liebe? – Gewalt in Teenager-Beziehungen" wurde von Mitarbeiterinnen des Kölner Vereins LOBBY FÜR MÄDCHEN konzipiert und wird seit mehreren Jahren von ihnen im Rahmen ihrer Präventionsarbeit durchgeführt.
Wie wichtig solche Aktionen mit Jugendlichen sind, zeigt ein Blick auf die Statistik. Das Bundeskriminalamt spricht in seinem aktuellen Bericht „Häusliche Gewalt" aus dem Jahr 2022 von stetig zunehmender Gewalt mit offiziell gemeldeten 157.818 Opfern von Gewalt in Partnerschaften, wobei rund 80 Prozent weiblich sind. Die Delikte sind mit etwa 60 Prozent vor allem Körperverletzung, aber auch Bedrohung, Stalking, Nötigung und Vergewaltigungen gehören zum Gewaltspektrum.
Der Zonta Club Leverkusen und die Sekundarschule Leverkusen möchten mit ihrem Präventionsprojekt gegen Gewalt in Teenagerbeziehungen einen Beitrag leisten, um diesem gravierenden gesellschaftlichen Problem etwas entgegenzusetzen. „Unser Ziel ist es, bereits Jugendliche, die ihre ersten Erfahrungen in Beziehungen sammeln, dafür zu sensibilisieren, was eine gute und respektvolle Beziehung ausmacht und dass jede Form von Gewalt nichts mit Liebe zu tun hat ", betont Zonta Präsidentin Dr. Ulrike Hoehne-Hückstädt die Bedeutung des Projekts.
Die Schülerinnen nehmen im Klassenverband an halbtägigen Workshops teil. Diese werden von den Mitarbeiterinnen des Präventionsbereichs der LOBBY FÜR MÄDCHEN durchgeführt. Im Rahmen des Programms werden erste positive und negative Erfahrungen in Liebesbeziehungen reflektiert. Durch einen abwechslungsreichen Methodenmix wird außerdem vermittelt, welche Gewaltformen es gibt, wie Gewalt sich anbahnen kann und welche Folgen Gewalt haben kann. Durch die Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstwertgefühls und die Förderung von Solidarität untereinander werden die Teilnehmerinnen sensibilisiert, Gewalt wahrzunehmen und sich dagegen einzusetzen. Außerdem werden die jungen Frauen bestärkt, eigenes gewaltbereites Verhalten zu reflektieren. Sie erfahren, wo und wie sie Hilfe holen können, wenn sie oder andere von Gewalt betroffen sind.
Währenddessen besuchen die Jungen Workshops, die von männlichen Sozialpädagogen geleitet werden. Sie reflektieren Rollenklischees und beschäftigen sich damit, was gute von schlechten Beziehungen unterscheidet, wie Grenzen gesetzt und eingehalten werden und bekommen Wege aufgezeigt, wie Konflikte gewaltfrei und konstruktiv ausgetragen werden können. Zum Abschluss des Präventionsprojektes kommen die Jugendlichen klassenweise zusammen und tauschen sich gemeinsam zu den besprochenen Inhalten aus.
„Wenn die Jugendlichen lernen, wie sie Konflikte deeskalieren und persönliche Grenzen setzen und einhalten können, dann profitieren sie nicht nur in ihren ersten partnerschaftlichen Beziehungen davon, sondern diese wichtigen sozialen Kompetenzen werden sich auch positiv auf die Schulgemeinschaft auswirken", erklärt Schulleiterin Carola Becker. Begleitet wird das Projekt von der Schulsozialpädagogin Birgit Reinhold und den Klassenlehrer*innen, die im Nachgang des Projektes kontinuierlich mit den Jugendlichen relevante Inhalte zur Vertiefung aufgreifen und besprechen werden.
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